Kurzbiographie Lyonel Feininger

1871 wird er als Leonéll Charles Feininger am 17. Juli in New York geboren
1887 siedelt er nach Deutschland über, Studium in Hamburg und Berlin
1889 erhält er erste Aufträge als Karikaturist und wird bald bekannt als Zeichner für humoristische Zeitschriften wie "Ulk" und "Lustige Blätter"; längere Aufenthalte in Paris
ab 1892 Reisen an die Ostsee, zuerst nach Rügen 1901 schließt er die erste Ehe mit Clara Fürst, aus der zwei Töchter hervorgehen
1905 lernt er Julia Berg kennen, die er 1908 heiratet, drei Söhne: Andreas, Laurence und Theodore Lux 1907 malt Feininger sein erstes Gemälde
1909 wird er Mitglied der "Berliner Secession"
1908–1921 Aufenthalte auf Usedom
1919 erfolgt die Berufung an das neugegründete "Bauhaus" in Weimar
1926 Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau
1933 Schließung des Bauhauses
1937 verlässt Feininger Deutschland und findet in den USA neue Möglichkeiten für seine künstlerische Arbeit
1956 am 13. Januar stirbt Feininger in New York


Die Lyonel-Feininger-Tour auf Usedom

Der berühmte Maler und Bauhaus-Meister Lyonel Feininger (1871-1956) hielt sich insbesondere in den Jahren 1908 bis 1918 immer wieder auf der Insel Usedom auf. Dort nahm er neben Heringsdorf auch in Neppermin und Benz Quartier und erkundete von hier aus die Umgebung. Feininger war ein passionierter Radfahrer. Dazu im Katalog der Marlborough Fine Art London, 1987: „Nachdem sich Feininger in Deutschland niedergelassen hatte, kaufte er sich regelmäßig das neueste Rennrad-Modell, da er damit rechnete, auf ihm jährlich rund 10.000 Kilometer zurückzulegen. Es wurde zu einem wichtigen Instrument bei seinen Ausflügen in Thüringen ebenso wie bei denen an der Ostseeküste“.
Die Beschäftigung mit den Usedomer Motiven begeistert kunstinteressierte Menschen immer wieder. Viele der Malorte lassen sich heute noch nachvollziehen oder zumindest erahnen. Auch die abgebildeten Motive sind vielfach noch vorhanden. Von den Aufenthalten in Neppermin ist durch die zahlreiche Korrespondenz des Malers mit seiner Frau Julia einiges überliefert. So malte er den Fischern zum Gefallen Tafeln mit den Bootsnummern, freundete sich mit den Dorfkindern an und fand auch sonst guten Kontakt zur Bevölkerung. Am eindrucksvollsten sind jedoch seine dort entstandenen „Natur-Notizen“, also Zeichnungen, die später oft als Ausgangspunkt für ein Gemälde herangezogen wurden. Dadurch wurde ein Abbild der damaligen Zeit geschaffen, das uns noch heute eindrucksvoll das Lokalkolorit im Neppermin des anbrechenden 20. Jahrhunderts vermittelt. Schöne Beispiele dafür sind „Mondaufgang in Neppermin“ (1910), eine Zirkusszene auf dem Dorfplatz in Balm und auch die Bockwindmühlen am Dorfrand. Den Namen des Ortes verballhornte der amerikanisch-stämmige Künstler mit „Peppermint“ oder „Nevermind“.
Seine Exkursionen führten ihn auch regelmäßig in das benachbarte Dorf Benz. Schon unterwegs malte er die Straße mit den damals noch frisch gepflanzten Alleebäumen und verschiedene Landschaftsansichten. Im Benzer Kirchturm fand er ein Motiv, das ihn über Jahre hinaus fesseln und bis an sein Lebensende beschäftigen würde. Er malte die Kirche in verschiedensten Ansichten und Techniken sowohl in der Natur als auch später im Atelier. Selbst kurz vor seinem Tode in New York entsteht 1955 noch ein Aquarell der Kirche. Die Zeichnung der Benzer Holländerwindmühle befindet sich heute im Besitz der Familie Rockefeller und stellt die erste bildliche Darstellung des heutigen Denkmals dar. Die weiteren Stationen Feiningers waren Alt-Sallenthin, wo er u. a. eine eindrucksvolle Straßenansicht schuf, Heringsdorf mit der mondänen Bäderkulisse sowie Zirchow mit der alten Dorfkirche Sankt Jacobi.
Im heutigen Polen lässt sich seine Spur in Swinemünde nachweisen, wo er die Mole und das historische Rathaus malt. Weiter östlich besucht er u. a. Rewahl, Treptow und Deep. Das letztgenannte Dorf wird ihm zur „Sommerresidenz“ von 1924 bis 1935. Unzählige Skizzen und Bilder entstehen hier. Lyonel Feininger, der heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Klassischen Moderne gilt, hat der Insel Usedom ein künstlerisches Erbe hinterlassen, das bislang zu wenig kommuniziert wurde. Deshalb soll den Einwohnern und Besuchern die äußerst interessanten Aspekte vermittelt werden, die Feiningers unglaubliche Kreativität hervorgebracht hat. Die Aufenthalte des berühmten Malers auf Usedom zwischen 1908 und 1913 bilden für seine Entwicklung sehr wichtige Meilensteine zwischen Naturnotizen und Abstraktion. Diese Abschnitte sollen künftig an Hand von konkreten Projekten der Öffentlichkeit mehr zugänglich gemacht werden. Weltberühmt sind Feiningers Thüringen-Motive und die Hallenser Stadtansichten. Die Jahre seiner oftmals mehrwöchigen Usedom-Aufenthalte werden sowohl national als auch international kaum wahrgenommen.

Aus diesem Grunde entstand die Idee, alle Malorte Feiningers auf Usedom zu identifizieren, geografisch abzubilden und durch eine touristische Route zu verbinden. Hier bietet sich die Einrichtung eines Radweges an. Dazu wurden zunächst in mehrjähriger Arbeit alle Werke Feiningers mit Usedom-Bezug registriert und katalogisiert. Mittlerweile sind über 1.300 Datensätze verarbeitet worden. Diejenigen, von denen der Malort zweifelsfrei identifiziert werden konnte, wurden kartografisch erfasst und anschließend erfolgte die Verbindung mit einer möglichst geschlossenen und für Radfahrer geeigneten Route. Das Ergebnis ist die Lyonel-Feininger-Tour: über 50 km auf den Fährten des begeisterten Radlers und begnadeten Künstlers. Ein gut bebildeter Routenführer führt die Radwanderer künftig zu den Stellen, an denen Feininger seinen Skizzenblock gezückt hatte. Diese Stellen sind durch Bronzeplatten im Erdreich kenntlich gemacht worden. „Papileo auf Usedom“ ist der Routenführer betitelt. Der Autor, Martin Bartels, war über viele Jahre Pastor in der Benzer „Feininger-Kirche“. Er erzählt in seinem Buch mit großem Einfühlungsvermögen und dem nötigen Sachverstand die Geschichte der Bilder und ihrer Motive. Dabei findet der damalige Schriftwechsel zwischen Lyonel und Julia ebenso Beachtung wie zahlreiche historische Fotos von den Aufenthalten auf Usedom. Der renommierte Fotograf Daniel Biskup hat zahlreiche Motivorte aus heutiger Sicht festgehalten und erzielt damit einen spannenden Bogen zwischen damals und heute. „Papileo auf Usedom“ ist somit ein wertvoller Begleiter für jeden kunstinteressierten Usedom-Entdecker.
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Lyonel Feininger in Heringsdorf

Lyonel Feininger kommt am 17. Mai 1908 nach Heringsdorf und versäumt somit die Grundsteinlegung für die Archenhold-Sternwarte im heimischen Berlin. Eingekehrt in einer der typischen Villen im Stil der Bäderarchitektur nahe des Strandes, zückt er seinen allgegenwärtigen Skizzenblock und notiert auf englisch: 17. Mai 1908: der Tag, an dem wir zum ersten mal nach Heringsdorf kamen und uns bei Zanders einmieteten. Dazu skizziert er seinen Fuß, angewinkelt und kurz davor, den Boden der Heringsdorfer Strandpromenade zu berühren. Diese unscheinbare Skizze sorgt 100 Jahre später für helle Begeisterung bei den Chronisten. Jeder wird sie haben wollen: die Marketing-Agentur, die Gemeinde und die Historische Gesellschaft.
Selten hat so eine naive Skizze einen derartigen Beisterungs-Run ausgelöst – aber sie dokumentiert nun einmal eindeutig und wissenschaftlich unantastbar den korrekten Zeitpunkt von Feiningers Erstankunft. Und dieser Zeitpunkt ist wichtig – will man doch den Trumpf Feininger nicht nur kunsthistorisch, sondern auch marketingtechnisch ausspielen. Dafür ist es höchste Zeit, denn über einen Zeitraum mehrerer Generationen war nahezu vergessen worden, dass sich hier einer der bedeutenden Künstler der klassischen Moderne inspirieren ließ, dass er hier bei der Suche nach seinem Stil zwischen Freude und Verzweiflung schwankte und dass er „nebenbei“ mit seinen so genannten „Naturnotizen“ eine große Menge an zeitgenössischem Lokalkolorit der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts auf Usedom hinterlassen hat. Letzterer Umstand ist insofern wichtig, als nach der Beendigung des 2. Weltkriegs sehr viele Unterlagen aus der Region vernichtet worden waren. Jetzt, nach 100 Jahren, sind die Zeitzeugen weggestorben.
All die Menschen, mit denen der künftige Bauhaus-Professor in Berührung kam, der Kellner, der Kutscher, der Fischer und die Bauersfrau, können nicht mehr berichten. Die Chance ist verpasst worden. Dabei muss Feininger Aufsehen erregt haben. Der korrekt gekleidete Berliner mit dieser eigentümlichen Profession, sich für Wochen und Monate an der Promenade einmietend, kann den Einheimischen nicht verborgen geblieben sein. Sie, die das Seebad betreiben, ob als Eigentümer oder als Verwalter, als Dienstmann oder kaiserlicher Beamter, sind mittlerweile abgeklärt im Umgang mit mehr oder weniger schillernden Persönlichkeiten. Adelige und Fabrikanten, Künstler und Wissenschaftler besuchen regelmäßig die Berliner Badewanne. Lyonel Feininger ist einer von Ihnen. Er hinterlässt keine Villa mit seinem Namen und er erscheint auch nicht im Schlafanzug zum Tanzvergnügen wie Friedrich Simon Archenhold. Er investiert nicht in den Badebetrieb und fährt nicht mit dem Ballon. Aber er fertigt Aufzeichnungen im wahrsten Wortsinne an. Momentnotizen, die später abgeheftet werden – einige für immer, aber einige im Atelier auch wieder zum Leben erweckt als Vorlagen für großartige Kunstwerke. Wir kennen gegenwärtig 134 Arbeiten, die im Bereich der heutigen Gemeinde Heringsdorf zumindest ihren schöpferischen Anfang genommen haben. Das sind ungefähr 10 Prozent der Gesamtausbeute auf Usedom. Doch zurück zum 17. Mai 1908. Feininger erscheint sonntags bei Zanders. Vorangegangen waren periodische Aufenthalte auf der Insel Rügen und davor noch in Ribnitz. Aber aus irgendwelchen Gründen muss der Maler auf Usedom aufmerksam geworden sein. Er ist 36 Jahre, frisch geschieden von seiner Frau Clara und wird im Herbst nach London reisen, um seine neue Freundin Julia Berg zu heiraten. Auch an diesem Tag bei Zanders ist Feininger nicht allein. Der Aufenthalt ist jedoch noch nicht allzu bedeutungsvoll. Möglicherweise diente er dazu, das Quartier zu testen und die Sommerferien vorzubereiten. Außer dem „Winkelbein“ ist uns keine weitere nachweisbare Skizze bekannt. Die Schaffensphase beginnt erst im Sommer: am 15. Juni portraitiert er eine nach links gehende Frau und in den folgenden Tagen malt er den Bahnhof, Arbeiter und Strandkörbe. Am 9. August lehnt sich ein Mann aus dem Fenster in Heringsdorf – und denkt vielleicht an seine bevorstehende Reise nach Engelland. Wer den Lebenslauf Feiningers chronologisch liest, der kommt aus dem Staunen nicht heraus. Entfernungen scheinen für ihn unwichtig gewesen zu sein. Er reist, was das Zeug hält: Paris, London, Normandie, Thüringen, Westpommern, Usedom, und schwärmt vor Ort aus, rastlos, zeichnend, Briefe schreibend. Nach dem Sommerurlaub 1908 steht fest: Feininger wird wieder auf die Insel kommen. Und so beginnt ab 1909 die eigentliche Schaffensperiode, die in der Fachliteratur und auch in der öffentlichen Aufmerksamkeit bislang zu Unrecht nicht ausreichend wahrgenommen wurde. Feininger sammelt auf Usedom „Naturnotizen“, kleine flüchtig dahin geworfene Skizzen, die nur diejenigen wesentlichen Elemente des jeweiligen Sujets enthalten, deren der Maler sich nicht sicher ist. Bei Colarossi in Paris hat er wohl gelernt, den Skizzenblock als Träger für zeichnerische Eselsbrücken zu verwenden. Gerade die Kargheit der Skizzen und die Beschränkung auf den wesentlichen Inhalt des Sujets machen den Reiz dieser Notizen aus. Mal huscht er mit dem Stift fast im Gehen über das Papier, mal schraffiert er nach Herzenslust in verschiedenen Farben, aber immer hat er das festgehalten, was er später im Atelier mit seiner Erinnerung zum Komplettmotiv ergänzen kann. Und wenn die passenden Stifte einmal nicht zur Hand sind, dann werden die Farbeindrücke einfach daneben geschrieben. Diese Motive werden dann zerlegt: kubistisch-kristallin in verschiedenen Stufen der Abstraktion, aber niemals kompromisslos auf die unterste Ebene abstrahiert. Feininger hat mit dem Kubismus in Paris und London Bekanntschaft geschlossen und erkennt in ihm eine Möglichkeit seiner, Feiningers, künstlerischen Fortbewegung. Doch er denkt nicht daran, sich dieser Richtung zu unterwerfen. „Ich träume constant von Notizen machen, und muss dabei im Traum constant Häuserfassaden sorgfältig ausschraffieren. Neulich träumte ich, ich sei ein `Kubist´und habe lauter Vierecke schräg von oben nach unten abschattieren müssen!“ Dieses Zitat aus einem Brief an Julia spiegelt die intensive Beschäftigung Feiningers mit dem Kubismus und gleichzeitig eine schon früh (1911) spürbare Distanz zu ihren Vertretern wider. Stets bleibt bei Feininger der Motivinhalt erkennbar und bestimmend. Er gleicht die Abstraktion mit Farbe und Schatten aus. So entstehen im Atelier dann fern von Usedom die Usedomer Kunstwerke, atemberaubend der Dampfer Odin, unglaublich kühn und majestätisch der unscheinbare Gutsspeicher in Gothen, urban die Umsetzung der Nepperminer Silhouette in Öl. Naturalistisch bleibt er in den Lithographien. Diese Technik eignet sich für Feininger nicht zum abstrahieren. Wahrscheinlich ist sie ihm zu vertraut aus den Zeiten für die Zeitung. Zurück nach Heringsdorf. Am 17. Juli 1908 feiert Feininger hier seinen 37. Geburtstag und lässt dies in den kommenden Jahren zur Tradition werden. 1915 reist er gar an seinem Geburtstag aus Berlin an und ist am gleichen Tag noch in Zirchow, wo er die Vorzeichnung für „Zirchow VII“ entstehen lässt. Seine Streifzüge führen ihn von der Promenade zum Bahnhof, durch den Wald nach Gothen und zur Eisenbahnbrücke nach Neuhof. Diese Brücke wird in den kommenden Jahren mehrfach verarbeitet – außerdem tritt sie eine weite Reise an. Feininger packt das eigentlich unscheinbare Bauwerk mit den charakteristischen Verzierungen tief in sein Gedächtnis ein. Seine Omnipräsenz wird hier deutlich. Denn 1911, mitten im langen Heringsdorf-Aufenthalt, schafft er im Juli und am 1. August Viadukte in Frankreich (Meudon, Menschenbilder, S. 82/83). Brücken werden durchgehend in seinem künftigen Werk präsent sein. Hohe und kühne Bauwerke, die Bögen getragen von staksigen Pfeilern dienen mal vordergründig und bildbestimmend (Grüne Brücke) und mal unauffällig im Hintergrund (Holzschnitt Spaziergänger, Arcueil, 1918) als Kompositionselement. Auch hier tritt seine rätselhafte Art und Weise der Motivauswahl zu Tage. Brücken und Landungsstege sind Dauerthema, aber die mondäne Seebrücke in Ahlbeck, architektonisch interessant und mit einer Vielzahl von Motiven bevölkert, klammert er aus. Jedenfalls sind keine Darstellungen bekannt. Das muss allerdings bei Feininger nichts bedeuten. Wir haben schon so manche Überraschungen erlebt. Da taucht schon mal bei einer Kunstauktion ein Motiv auf, das der ahnungslose Besitzer anhand des Datums zwar Pommern oder sogar Usedom zuordnen kann, aber nicht betitelt ist. Der Einheimische dagegen erkennt sofort den Benzer Straßenzug mit der Scheune, die heute noch steht. Oder man entdeckt beim Stöbern in der Cambridger Online-Bibliothek des Busch-Reisinger-Museums das Mellenthiner Schloss in einer Perspektive, die den damaligen Standort des Malers heute noch eindeutig bestimmen lässt. Gleiches passiert mit der Skizze des Heringsdorfer Bahnhofs. Feininger hat am 26. September 1911 in der Düne links neben der heutigen Ostseetherme gestanden. Es ist immer wieder ein erhebender Augenblick, wenn man nach der manchmal langen Suche den exakten Standort gefunden hat und sich die Feiningersche Sichtweise erschließt. Letztendlich müssen die Häuser der Alt-Sallenthiner Dorfstraße Beachtung finden. Auf Feininger muss das Ensemble großen Eindruck gemacht haben, denn er schafft 8 verschiedene Darstellungen. Das Öl-Gemälde von 1913 ist das schönste und wurde im gleichen Jahr irrtümlich im „Ersten deutschen Herbstsalon“ in Berlin ausgestellt. Eigentlich war im Katalog das Gemälde „Jesuiten II“ angekündigt. Julia schreibt an Feininger: „Du hängst ausgezeichnet gut, aber denke nur, das falsche Bild ist dabei, und zwar anstatt der Jesuiten die Alt Bansiner Straße, wo ich im blauen Mantel im Vordergrund stehe. Es wirkt nicht schlecht, aber die Jesuiten wären tausendmal besser natürlich, und vor allem ist das Bansiner Bild ja nichts endgültig fertig gestaltetes und gewolltes.“ Auch dieses Motiv wird von Feininger auf die Reise geschickt. Sein „Normannisches Dorf“ von 1920 lässt eine frappierende Ähnlichkeit zu dem Bansiner Ortsteil durchblicken. „Pommern und die Ostsee waren für mein ganzes Schaffen mitbestimmend und ich zehre noch jetzt an den Erlebnissen, die ich dort hatte. Hier gibt es nichts, was damit zu vergleichen wäre.“ (Lyonel Feininger, New York, 1951)
Benz, Mai 2008, Martin Meenke
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